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16. 11. 2008 Silbermedaille für deutsches Team
Die deutsche Nationalmannschaft hat die Europameisterschaft 2008 in Maasmechelen (Belgien) mit einem erfreulichen zweiten Platz abgeschlossen. Erst im Finale musste das Team von Trainer Deniz Genc seine erste Niederlage hinnehmen und sich mit 1:7 den überragenden Niederländern geschlagen geben.

Dabei hatte alles so gut begonnen: Gleich am ersten Tag machte das DRS-Team mit einem 5:1 gegen den Geheimfavoriten Italien und einem 7:2 gegen den Gastgeber aus Belgien den Einzug ins Halbfinale perfekt. Im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark reichte dann eine durchschnittliche Leistung zu einem souveränen 4:2-Erfolg. Durch den Gruppensieg hatte man es geschafft, der Niederlande im Halbfinale aus dem Weg zu gehen, und traf stattdessen auf die überraschend stark auftretenden Finnen. In einem kampfbetonten und ausgeglichenen Spiel musste das deutsche Team lange Zeit einem Rückstand hinterher fahren und schaffte es erst zehn Minuten vor dem Ende und dank einer Gelbroten Karte gegen Finnland, sich mit 8:5 durchzusetzen.

Im Finale wollte Genc möglichst lange die Null halten und schickte sein Team deshalb mit einer sehr defensiven Grundeinstellung aufs Parkett: Nach Ballverlust zogen sich Emmering, Diehl und Rahlf sofort bis zum eigenen Torkreis zurück und verhinderten so, dass die starken Holländer zu aussichtsreichen Chancen kamen. Bei eigenem Ballbesitz wurde lang abgewartet, bis sich eine Schussmöglichkeit bot. Die Deutschen hielten ihr Tor auch lange Zeit sauber und kamen durch Emmering sogar zwei Mal zu Großchancen. Erst neun Sekunden vor der Pause gelang der Niederlande in Person von Berrie Hommel der für die zahlreichen holländischen Fans erlösende 1:0-Treffer. Als die Oranjes kurz nach der Pause durch einen schnellen Konter über Hommel und van Muijsenberg auf 2:0 erhöhten, fiel das deutsche Team auseinander. Der Defensivverbund wurde aufgelöst, um den Gegner früher unter Druck zu setzen und sich mehr eigene Chancen zu erarbeiten. Doch die Bemühungen verpufften an Kamal Tahtahi, dem überragenden Aufbauspieler der Niederlande; immer wieder fing er Schüsse und Pässe ab und leitete blitzschnelle Gegenangriffe ein, wodurch der Titelverteidiger seinen Vorsprung immer weiter in die Höhe schrauben konnte. Erst als die Partie beim Stande von 0:5 so gut wie entschieden war und die Oranje-Fans schon den erneuten Titelgewinn feierten, kam Deutschland durch einen verwandelten Penalty von Paul Emmering zum Ehrentreffer. Eine weitere Großchance direkt im Anschluss nach einem sehenswerten Doppelpass zwischen Sahin und Oguz wurde allerdings nicht verwertet und besiegelte somit, dass sich die deutsche Mannschaft mit einem Treffer und dem 1:7-Endstand zufrieden geben musste.

„Wir haben stark begonnen und durch diszipliniertes Defensivverhalten niederländische Chancen minimiert“, kommentierte Teammanagerin Manuela Rahlf nach dem Match die Leistung des Vizemeisters. „Doch insgesamt hatten wir der Spielstärke des Gegners einfach zu wenig entgegenzusetzen. Wir konnten zwar fast 20 Minuten das 0:0 halten, aber um zu gewinnen, hätten wir effektiver nach vorne spielen müssen.“ Auch Stefan Utz, langjähriger Nationalspieler in Diensten der Munich Animals, war natürlich enttäuscht aufgrund der deutlichen Niederlage, konnte sich aber dennoch über den zweiten Platz freuen. „Wir sind Vize-Europameister! Das ist eine super Leistung“, sagte er und sein Mitspieler Görkem Oguz ergänzte: „Wir haben Italien geschlagen, wir haben Finnland geschlagen, wir haben Belgien geschlagen. Das sind allesamt keine Gurkentruppen. Darauf können wir wirklich stolz sein!“
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