Ballbusters beenden Saison als Vierte
Der dritte und letzte Spieltag der Saison 2023/24 fand amm vergangenen Samstag in Heidelberg statt. Die Ballbusters Würzburg konnten trotz zwei verlorenen Spielen die Spielzeit als Viertplatzierte beenden und ergatterten eine Individualauszeichnung.
Zu Gast waren bei den Torpedo Ladenburg jedoch nur vier Teams, da die Nording Bulls aus Lalendorf nicht antreten konnten. Das erste Spiel der Ballbusters sah Trainer Richard Loch-Karl als aktive Trainingseinheit, denn es war absehbar dass die Franken gegen die personel starken Gastgeber keine realen Chancen haben werden. So testete Trainer Loch-Karl einige neuen Aufstellungen und konnte den weniger unerfahrenen Neulingen der Rot-Weißen wichtige Spielzeit geben. Auch Ballbusters-Youngster Matthias Till konnte sich über seinen ersten Spieleinsatz freuen, der bei Spielbeobachtern und Experten zu ausschließlich positiver Resonanz führte. Jedoch gelang es den Ballbusters nicht, die Defensive der Gastgeber zu überlisten, was unter anderem auch am Fehlen von effizientem Passspiel lag. So ging das Match schließlich mit 0:14 verloren.
Im zweiten Spiel trafen die Ballbusters auf die Flash Tigers. In dem ausgeglichenen, jedoch sehr umkämpften und harten Spiel konnten beide Teams hart erarbeitete Torchancen lange Zeit nicht nutzen. Die Ballbusters schienen teilweise zu ideenlos und mental erschüttert, da die Ruhrrollers Essen sich zuvor bereits den 3. Tabellenplatz gesichert hatten. Schließlich gelang Kai Bussmann von den Flash Tigers ein Treffer, und die Ballbusters konnten den Rückstand trotz größter Anstrengungen nicht mehr aufholen. Somit musste das Team um Kapitän Markus Wahlich erneut zwei Punkte liegen lassen.
Doch herrscht auch Grund zur Freude. Einmal mehr wurde Nico Bayerl mit einer Individualauszeichnung zum besten Spieler seiner Klasse gekürt. Bayerl gelang es bei allen wichtigen Spielen, nicht nur die Defensive der Ballbusters zu stärken und im Spielaufbau starke Blocks zu setzen, sondern auch selber zu treffen, was als Festschläger-Spieler eine herausragende Leistung ist. Das gibt Zuversicht für die nächste Saison im Jahr 2025.
Enttäuschung nach Heimspieltag
Ein ereignisreicher Heimspieltag liegt hinter den Ballbusters. In Thüngersheim hatten die Franken am vergangenen Samstag viele Unterstützerinnen und Fans zu Gast. Dennoch konnten die Rot-Weißen kein Spiel gewinnen und somit leider keine Punkte gut machen.
Im Auftaktspiel gegen die Ruhrrollers Essen kam man viel zu langsam ins Spiel, sodass dieses letztlich mit 1:7 hergegeben werden musste. Auch gegen die Flash Tigers fanden die Ballbusters keine Mittel und so endete dieses Spiel ebenfalls mit 1:7. Gegen die jetzt Tabellenersten und Aufsteiger in die Erste Bundesliga, die Hurricanes Bochum, bekamen die Würzburger einmal mehr ihre Grenzen aufgezeigt. Die Hurricanes gewannen mit 1:10 und zeigten einmal mehr schönes und teamorientiertes Powerchair Hockey. Gratulation zum Aufstieg in die Erste Liga!
Im Abschlussspiel dieser Saison trafen die Ballbusters auf die Rocky Rolling Wheels Berlin. „Lange Zeit stand es 1:1. Wir gaben alle unser Bestes, dennoch kassierten wir in der zweiten Halbzeit noch zwei Treffer. Wir konnten das 1:3 nicht mehr verhindern.“ beschreibt Kapitän Wahlich den Spielverlauf. „Trotzdem herzlichen Dank an alle die zur Durchführung des Spieltags beigetragen haben und die uns unterstützt haben. In der kommenden Saison greifen wir wieder an…“
Der Kader der Ballbusters in Thüngersheim
Erfolgreicher Heimspieltag
Drei von vier Spielen konnten die Ballbusters vor heimischem Publikum und zahlreichen Fans für sich entscheiden und konnten somit auch frohen Mutes das Karriere-Ende von Torwart Christoph Wendel feiern.
Erfahrungsgemäß sind die Spieltage in Thüngersheim nicht nur die bestorganisiertesten, sondern auch mit die besucherstärksten und meistbesuchtesten Ereignisse im gesamten deutschen Powerchair-Hockey. So konnten die Veranstalter Ballbusters Würzburg mit Reinhold Goltz und dem Verein der Rollstuhlfahrer und ihrer Freunde (VdR) e.V. auch am 4. Mai 2024 einen Besucherrekord vermelden. Die tolle und lautstarke Unterstützung durch Sportfreunde und Hockey-Fans spornte schließlich auch die Spieler der Ballbusters an und so konnten die Franken insgesamt sechs Punkte erreichen.
Für Trainer Richard Loch-Karl war bereits recht klar, dass man im ersten Spiel gegen Torpedo Ladenburg nicht gewinnen konnte, spielen doch zahlreiche Nationalspieler bei den Blau-Schwarzen. So betrachteten Loch-Karl und die Ballbusters die Partie als Trainingsspiel und lernten aus der 0:13-Niederlage.
Im zweiten Spiel der Ballbusters, gegen die Flash Tigers gelang eine disziplinierte Leistung. Vor allem defensiv machten die Franken kaum Fehler. Sandra Steiner konnte sich zweimal in der Offensive durchsetzen und so gewannen die Ballbusters verdient mit 2:0.
Auch in der dritten Partie konnten die Ballbusters mit einem zu Null vom Feld gehen. In der Partie gegen die Ruhrrollers Essen trafen Sandra Steiner (3 mal) und Robert Wolfram (2 mal). Erwähnenswert ist hier auch ein von Ballbusters-Torwart Christoph Wendel gehaltener Penalty in seinem letzten Liga-Spiel. Wendel wird nach 32 Jahren bei den Ballbusters Würzburg und zahlreichen Turnier- und Bundesliga-Teilnahmen fortan nicht mehr im Liga-Kader der Ballbusters vertreten sein. „Wir haben gegen die Ruhrrollers gezeigt wozu wir fähig sind, wenn wir unser volles Potenzial abrufen. Wir haben für die Zukunft beste Perspektiven, mit einem weltklasse Trainer, vielen erfahrenen Spielern und auch einigen jungen Talenten. Wenn man weiß, dass das Team so gut aufgestellt ist, fällt der Abschied nicht schwer. Im Training und zur Unterstützung der Mannschaft werde ich ja auch weiterhin oft dabei sein.“ so der 38-Jährige über sein letztes Liga-Spiel und die Zukunft der Ballbusters. Eine feierliche Verabschiedung von Christoph Wendel durch Trainer Loch-Karl und Ballbusters-Spieler sowie DRS-Elektrorollstuhlsport-Fachbereichsvorsitzendem Julian Wendel fand hernach statt. Zu seinen sportlichen Erfolgen zählen unter anderem das legendäre 11:1 der Ballbusters gegen die Hot Dogs Coburg im Endspiel um die Bayerische Meisterschaft 1994, die Titelverteidigung der Bayerischen Meisterschaft 1995, der Aufstieg 2012 mit den Ballbusters in die Erste Bundesliga mit nachfolgendem Klassenerhalt, die Ehrung 2014 als erfolgreicher Sportler der Stadt Würzburg sowie die Wahl zum besten Torhüter beim Mini-Prague-Cup 2014.
Das letzte Match des Spieltags entwickelte sich zu einem spannenden E-Hockey-Krimi. Gegen die Rocky Rolling Wheels Berlin konnten die Würzburger mehrmals in Führung gehen, gerieten jedoch auch immer wieder in Bedrängnis und kassierten zum Teil raffiniert herausgespielte Tore, sodass sich ein Halbzeitstand von 4:3 ergab. Auch in der zweiten Halbzeit war die Partie umkämpft. Schließlich gelang T-Stick-Spieler Nico Bayerl zur Freude der zahlreichen Fans ein Treffer und es resultierte ein Endstand von 7:5. Somit konnten die Ballbusters vor heimischer Kulisse gutes Powerchair-Hockey zeigen und dürfen sich über sechs Punkte freuen.
Intensives Trainingslager
Ein ereignisreiches Wochenende mit vielen Höhen und einigen Tiefen liegt hinter den Ballbusters. Die Franken waren im Trainingslager in der Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach, einem etablierten Stützpunkt im deutschen PCH und Behindertensport.
Einer Schrecksekunde gleich am ersten Abend sowie zwei defekten Rollis stehen viele positive Ereignisse gegenüber: Das Team von Trainer Richard Loch-Karl hat viel und hart trainiert, Spielzüge einstudiert, Aufstellungen getestet, taktische Kniffe besprochen, Nachwuchs gefördert, gemeinsam gefeiert, Team-Building praktiziert, Heidelberg unsicher gemacht und den Neckar befahren. „Wir nutzen die Zeit um uns auf die nächste Saison vorzubereiten. Unser Potenzial abzurufen ist uns zuletzt nicht immer gelungen, aber wir können besser werden und wir wollen das auch. Im Powerchair-Hockey müssen wir uns immer auf die sich verändernden Gegebenheiten einstellen. Wir passen uns an und verbessern uns.“ so Loch-Karl über die Perspektive der Ballbusters. Im Rahmen des Trainingslagers gab Loch-Karl auch unvermittelt die Neubesetzung des Postens des Team-Captains bekannt. Nico Bayerl wird von nun an als Ballbusters-Kapitän die Mannschaft vertreten und löst damit den langjährigen Kapitän Markus Wahlich ab.
Unterstützt und begleitet wurden die Franken von Johanna Ruhrbruch von den Hurricanes Bochum. Die 22-Jährige ist in den vergangenen Jahren zur Spielmacherin der Hurricanes avanciert und ist eine im PCH anerkannte und geschätzte Spielerin. „Wir sind sehr dankbar für Johannas Teilnahme! Wir konnten im Trainingslager Erfahrung austauschen und gegenseitig voneinander profitieren. Durch Johannas individuelle Skills und durch ihre Spielintelligenz konnten wir unsere Einheiten realitätsnäher gestalten.“ so das Resümee von Trainer Loch-Karl.
Ein großes Dankeschön geht auch an die Coatinc Company, die das Trainingslager und die technische Ausstattung der Ballbusters maßgeblich fördert. Die über 500 Jahre alte Unternehmensgruppe mit zahlreichen global verteilten Standorten, darunter auch in Würzburg, ist im Bereich der Metallverarbeitung und Oberflächenveredelung an der Weltspitze und hat sich dankenswerterweise für ein Sponsoring der Ballbusters entschieden.
Als weiteren Sponsor konnten die Ballbusters die Bildungseinrichtung Eckert Schulen gewinnen, die einen kompletten, individualisierten Satz an Trainingstrikots finanziert haben. „Eure Spende bedeutet uns sehr viel und gibt uns den Extra-Motivationsschub, den wir brauchen, um im Training alles zu geben!“ zeigt sich Kapitän Nico Bayerl erkenntlich. Die Eckert Schulen sind eine der führenden privaten Bildungseinrichtungen in Deutschland, die seit über 70 Jahren Weiterbildungen und berufliche Qualifizierungen anbieten. Mit zahlreichen Standorten in ganz Deutschland, darunter auch in Würzburg, bieten sie ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungen in verschiedenen Fachrichtungen an. Die Eckert Schulen legen großen Wert auf praxisnahe Ausbildung und enge Zusammenarbeit mit der Industrie, um den Teilnehmern beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Keine Punkte bei den Nording Bulls
Am vergangenen Wochenende waren die Ballbusters dank finanzieller Unterstützung durch die Stadt Würzburg zu Gast im schönen Güstrow bei den Nording Bulls. Der Aufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern war leider sportlich nicht erfolgreich.
Der Kapitän der Ballbusters, Markus Wahlich, wirkte konsterniert: „In allen Spielen waren wir offensiv zu harmlos und defensiv zu anfällig.“ Im ersten Spiel gegen die Ruhrrollers Essen konnten die Ballbusters am Anfang noch gut mithalten. Zur Halbzeit wurde Wahlich wegen zu hoher Geschwindigkeit vom Platz verwiesen. Deshalb mussten die Würzburger die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit in Unterzahl weiterspielen, konnten hier jedoch die Null halten. Da die Rot-Weißen ersatzgeschwächt anreisen mussten, ging etwas die Kraft gegen die Essener aus und schlussendlich verlor man deutlich mit 0:9.
Im zweiten Spiel ging es gegen die Gastgeber. Hier konnte das Team von Trainer Richard Loch-Karl nicht mithalten und fand nicht ins Spiel. Deshalb verloren die Franken leider völlig verdient mit 0:13.
Im letzten Spiel ging es gegen die Rocky Rolling Wheels Berlin. Trotz einer guten zweiten Halbzeit konnte man dieses Spiel auch nicht gewinnen, da es in der ersten Halbzeit schon durch viele Fehler aus der Hand gegeben wurde. Immerhin gelang Vadim Lobanow ein Ehrentreffer, sodass letztlich ein 1:7 auf der Anzeigetafel stand.Ballbusters-Neuling Stefan Falk konnte jedoch in Güstrow weitere wichtige Spiel-Erfahrung sammeln und gibt Loch-Karl und Wahlich Hoffnung für die Zukunft. „Diesen Spieltag möchten wir jetzt sportlich vergessen und fleißig trainieren. Denn am 2. Spieltag am 04.05.2024 sind wir in Thüngerheim. Mit viel Unterstützung durch die Fans werden wir wieder besser.“ so der Kapitän.
Die Teilnahme am Spieltag wurde finanziell maßgeblich unterstützt von der Stadt Würzburg. Die Ballbusters Würzburg bedanken sich aufrichtig für diese Finanzbooster und für die damit verbundene Wertschätzung!